„Trailrunning im Schnee, bei Kälte und Eis? Nein, danke!“ werden sich jetzt wohl einige denken. Dabei sind Trailruns in der kalten Jahreszeit zu Unrecht in Verruf. Wenn jemand im Winter Langlaufen geht oder eine Skitour macht wird er ja auch nicht gleich für verrückt erklärt. Warum sollte es dann ohne Skier und dafür mit Laufschuhen um so vieles schlechter sein?
Einige einfache Tipps gilt es allerdings zu berücksichtigen, wenn man seine Wintertrails genießen möchte:
- Die Tageszeit: Im Sommer liebe ich es, so früh wie möglich loszulaufen. Am besten noch vor Sonnenaufgang. Im Winter ist das weniger zu empfehlen. Viel besser ist es, die hellsten und wärmsten Stunden des Tages zu nutzen. Wenn du also zum Beispiel einen 4-stündigen Lauf planst, starte am besten so gegen 10, so nutzt du die Mittagszeit am besten. Sehr frühes oder spätes loslaufen bedeutet auch immer: Stirnlampe und noch wärmere Kleidung kommen ins Spiel. Das wiederum geht ins Gewicht.
Thema Stirnlampe: pack sie im Zweifel allerdings lieber ein. Wenn man von der Dunkelheit überrascht wird, steht man sonst ganz schön dumm da. Wenn du also planst, deinen Lauf gegen 15:30 beendet zu haben, es aber um halb Fünf schon dämmert: geh auf Nummer sicher. Vielleicht brauchst du ja wegen Eis oder Schnee etwas länger. - Take it easy: Ausdauersport im Winter kann wesentlich anstrengender sein als bei „normalen Temperaturen“. Der Körper muss permanent auch „heizen“, das erfordert mehr Energie. Dazu kommt das Gelände: Laufen im Schnee oder auf Eis erfordert zusätzliche Energie. Plane also keine allzu großen Distanzen und hab Geduld mit dir selbst.
- Ausrüstung: Dass man im Winter warme Kleidung braucht, sollte keinen überraschen. Während des Laufens ist dir vermutlich eh nie kalt, allerdings kann es bei längeren Pausen oder am Ende eures Laufes schnell frostig werden. Wer da eine Daunenjacke im Gepäck hat ist eindeutig gut bedient. Ein Baselayer zum wechseln verhindert, dass ihr mit vollgeschwitzten Sachen in der Kälte rumlaufen müsst.
Dass eine Stirnlampe besonders im Winter hilfreich ist, habe ich ja schon weiter oben erwähnt. Was außerdem nicht fehlen sollte sind Grödel. Diese kleinen und leichten Steigeisen sind gewissermaßen Schneeketten für die Laufschuhe und besonders auf eisigem Untergrund Gold wert. - Orientierung: Im Sommer kann man oft problemlos ohne Karte und ohne GPS Track laufen. Wanderschilder und Markierungen sind meist vollkommen ausreichend. Im Winter ist das häufig etwas schwieriger. Wenn der Schnee die Markierung am Boden verdeckt ist ein GPS Track auf Uhr oder Handy oder eine Karte hilfreich.