Heute habe ich meinen allerersten Trailrun gemacht und ich war ganz alleine unterwegs! Natürlich lief nicht alles ganz glatt. Wenn du auch noch ganz am Anfang deiner aufregenden Trailrunning-„Karriere“ stehst, möchte ich ein paar meiner Learnings von heute mit dir teilen. Doch eines schonmal vorweg: Es war grandios!
Die Vorbereitungen: Packen, aber was?
Bevor es überhaupt losging, hatte ich viele, sehr praktische Fragen, mit denen ich unseren Trailrunning-Experten Fabian gelöchert habe:
- Was soll ich anziehen?
- Nehme ich Essen mit und wenn ja, wie viel und was?
- Soll ich Stöcke mitnehmen?
- Wo tu ich mein Handy hin?
- Renn ich jetzt einfach los oder was?!
Viele Antworten auf diese Fragen sind recht individuell, je nach Wetter, Rucksackgröße, Vorlieben, etc.. Letztendlich konnte sich zu jeder Frage eine Antwort finden und es ging los!
Kein erster Trailrun ohne typische Anfängerfehler
Natürlich habe ich auf meinem ersten Trailrun diverse typische Anfängerfehler begangen.
Fehler Nummer 1: Zu warme Kleidung
Ich bin eine (sich-für-alle-Eventualitäten-wappnen-wollende) typisch Deutsche und dazu eine Frostbeule – das führte dazu, dass ich viel zu viel Kleidung dabei hatte. Mein Rucksack war bereits beim Start zum Bersten voll. Also behielt ich mein langes Oberteil trotz der frühlingshaften 18°C einfach an und lief mit puterrotem Gesicht herum :D.
-> Wenn möglich, suche dir einen Trail aus, der am selben Bahnhof startet und endet. Dann kannst du Jacken, Mützen und Co. für die Fahrt einfach dort im Schließfach lassen. Sobald du dann in der Bahn nach Hause sitzt und dich nicht mehr viel bewegst, kannst du alles wieder anziehen.
Fehler Nummer 2: Zu viel Essen
Der Platz im Rucksack war auch deswegen knapp, weil ich für jedes Hüngerchen etwas dabei haben wollte: Getrocknete Früchte, unsere göttlichen Lemon-Cashew-Müsliknödel, Brötchen und Co. Die Verunsicherung beim ersten Trail ist halt groß 😀 Letztendlich ist ein Teil meines Essens wieder mit nach München gekommen.
-> Hier hat jeder sicherlich eine eigene Methode, aber nach meiner Erfahrung heute sind kleine, hauptsächlich herzhafte Snacks die beste Lösung. Und diese gehören dann in den vorderen Teil des Rucksacks, damit für jedes Hüngerchen ein Snackchen griffbereit ist!
Fehler Nummer 3: Zu schnell gestartet
Ich wurde natürlich geblendet durch das Wort TrailRUN. Wie viele Menschen, habe auch ich dadurch den Eindruck, die ganze Strecke müsse im flotten Laufstil erledigt werden. Obwohl ich ja eigentlich weiß, dass dem nicht so ist, bin ich direkt zackig los und wollte alle überholen. Und dann waren da diese drei jungen, fitten Leute, die unglaublich schnell den Berg hinaufgingen und mein Tempo unbeabsichtigt nochmals vorantrieben.
Was gut „gelaufen“ ist
Nun aber mal zum positiven Teil: Es gibt ein paar Dinge, die ich (wie ich finde) gut gemacht habe und wofür ich mir mal ganz bescheiden selbst auf die Schulter klopfe:
- Obwohl ich gerne und viel wandern gehe, habe ich erst vor wenigen Wochen mit einem regelmäßigen, strukturierten Lauftraining angefangen: das hat sich echt ausgezahlt, denn sobald ein laufbarer Abschnitt kam, trug muscle memory ihren Teil bei und es lief sich ganz wunderbar geschmeidig.
- Ich nutze meine Stöcke manchmal bei Wanderungen, aber beim Einsatz beim Trailrunning bin ich noch etwas ungeübt damit. Geholfen hat, dass ich vor einer Weile mal einen Workshop für Trailrunner besucht habe: Dort wurden uns die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten von Stöcken (beim bergauf gehen, beim Laufen, etc.) gezeigt, so dass ich ganz souverän damit umgehen konnte.
Fazit zu meinem ersten Trailrun
Ich hatte heute einen fantastischen Tag: Die Strecke war abwechslungsreich und bot tolle Ausblicke, ich hab mich fit gefühlt und das Wetter war ein Traum! Die Kilometer sind ganz leicht unter meinen Füßen dahingeschmolzen und ich bin auch ein wenig stolz auf mich. Letztendlich sind alle Anfängerfehler, die ich hier aufgezählt habe, Kleinigkeiten: Auch wenn ich hier und da noch an ein paar Schrauben drehen kann, kommt es am Ende darauf an, Spaß zu haben!
Die Strecke für meinen ersten Berglauf
P.S.: Die Strecke hat Fabian für mich rausgesucht und ihr könnt sie euch hier bei Komoot angucken (und nachlaufen!). Ich habe sie für euch schon getestet und gebe 5 Sterne: gute Mischung auf Auf und Ab, nicht zu technisch, schöne Einkehrmöglichkeit und auch mit Öffis gut erreichbar.
Der Trail kann in zwei Varianten gelaufen werden:
- Tegernsee – Schliersee (14 km, 730 hm) => anfängerfreundlich
- Tegernsee – Schliersee – Hammer (26,1 km, 1.200 hm) => fortgeschritten(er)
Alle Orte sind mit dem Zug erreichbar!